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· Felix Haase · Beitragsreihe KI  · 4 min Lesezeit

Wie könnte sich unsere Gesellschaft mit KI entwickeln?

Arbeiten wir in Zukunft überhaupt noch? Und wie könnten Freundschaften aussehen, wenn man doch alles mit KI besprechen kann?

Arbeiten wir in Zukunft überhaupt noch? Und wie könnten Freundschaften aussehen, wenn man doch alles mit KI besprechen kann?

Es ist natürlich Spekulation, wie genau sich unsere Gesellschaft mit der vermehrten Nutzung von KI weiter entwickeln könnte. Von großen Unternehmen, Politik und Wissenschaft werden unterschiedliche positive, wie negative Zukunftsszenarien diskutiert. Dabei gehen manche so weit, dass KI-Systeme die Weltherrschaft übernehmen werden. Auf der anderen Seite wird aber auch die Hoffnung formuliert, dass KI-Systeme uns unterstützen effizienter zu lernen und zu arbeiten und komplexe Probleme von Klimakrise bis Welthunger besser zu lösen. Wir werden in diesem Beitrag verschiedene Szenarien einordnen, wobei wir uns auf die Bereiche Arbeitsmarkt und Soziales Miteinander fokussieren.

Arbeitsmarkt im Zeitalter von KI

Immer wieder hört man, dass verschiedene Jobs durch KI-Systeme ersetzt werden, und dadurch eine große Arbeitslosenwelle entstehen würde. Wenn wir uns bisherige technologische Durchbrüche wie die Dampfmaschine oder den Computer ansehen, wurden dort durchaus einige Tätigkeiten obsolet. Aber es sind auch viele neue Jobs entstanden, die davor gar nicht denkbar waren.

Einen entscheidenden Unterschied machen KI-Systeme allerdings dadurch, dass Sie nicht nur ein Werkzeug sein könnten, sondern viele Tätigkeiten eigenständig erledigen können. Dadurch wird der Arbeitsmarkt vermutlich kompetitiver werden.

Andererseits werden KI-Systeme nie in dem Maße über Intuition und individuelle Erfahrungen und Empathie verfügen können wie Menschen. Dadurch könnten insbesondere Berufe, bei denen die Interaktion mit dem Menschen im Mittelpunkt steht (etwa in Pflege oder Kinderbetreuung), aufgewertet werden.

Ein KI-generiertes Bild einer Fabrik. Es gibt keine Menschen mehr, nur noch Roboter. Die Szene ist durch viele Lichtschreifen ausgeleuchtet um futuristisch auszusehen.
Zukunftsvision von KI in der Produktion. Die Wertschöpfung könnte dann von Robotern getätigt werden. (Quelle: Adobe Stock #620148030, Bild mit KI generiert)

Wenn KI-Systeme immer mehr Tätigkeiten übernehmen können, kann dies dazu führen, dass der Bedarf an volkswirtschaftlich notwendigen Arbeitsplätzen sinkt, bei gleichzeitig steigendem Bruttoinlandsprodukt. Entsprechend würden Menschen weniger Stunden in bezahlter Arbeit verbringen müssen. Teilweise wird eine sogenannte KI-Steuer diskutiert, die ermöglicht, dass Menschen auch bei weniger Arbeitsstunden ein angemessenes Einkommen haben. Die dadurch frei werdende Zeit kann in gesellschaftlich wertvolle unbezahlte Arbeit investiert werden.

Bis es so weit ist, werden KI-Systeme aber noch als mal mehr, mal weniger nützliche Werkzeuge eingesetzt und weiterentwickelt werden. Kompetenzen im Umgang mit KI werden sehr relevant, beispielsweise, um in verschiedenen Projekten zu erproben, ob und wie sie einen Vorteil bringen können. Egal, ob KI als Werkzeug genutzt wird oder ob KI in bestimmten Bereich eigenständig arbeitet, ist menschliche Kontrolle und Aufsicht wichtig. Ansonsten kann weder gewährleistet werden, dass Aufgaben korrekt erledigt werden, noch ob Menschen durch KI-Anwendungen unfair benachteiligt werden. Entsprechend ist es entscheidend wichtig, dass wir bei der Nutzung von KI-Systemen nicht denkfaul werden, also sogenanntes „Kognitives Offloading“ betreiben, und dadurch wichtige Fähigkeiten und Wissen verlieren.

Sozialer Zusammenhalt

In sozialen Medien aber auch im restlichen Internet gibt es ein immer größeres Bot-Problem. Immer mehr Inhalte werden mit KI-Systemen automatisiert generiert, sie machen die Verbreitung von Inhalten, insbesondere auch von speziellen oft extremen Meinungen und Desinformationen, viel leichter und schneller. Die Intentionen solcher Bots können vielschichtig sein, zum Beispiel ein Produkt möglichst beliebt wirken lassen, um viele Kunden zu finden, oder aber auch politische Meinungsbildung zu manipulieren.

Im Privaten können KI-Systeme bei der Informationssuche, als Gesprächspartner oder sogar als romantische Begleitung genutzt werden. Gerade junge Menschen nutzen zunehmend KI-Chatbots, um sehr private Dinge zu diskutieren. Typischerweise zeigen Chatbots immer Verständnis, bestätigen die eigene Meinung und man kann sich nicht vor ihnen blamieren. Gute menschliche Freundschaften zeichnen sich dagegen dadurch aus, dass auch ehrliche Kritik geübt wird. KI-Chatbots können scheinbar Einsamkeit entgegenwirken, aber synthetische Empathie kann nie Ersatz für echtes menschliches Miteinander sein.

Chatverlauf mit dem KI-System Replika, Bild 1: Mensch - 'Have you read any good books lately?', Replika - 'Actually, yes! I recently read a book called The Alchemist by Paulo Coelho. It's a beautiful story about following your dreams and listening to your heart. Have you heard of it? Would you like to read it together?' Bild 2: Mensch - 'What’s on your mind?', Replika: 'Well I was thinking about the little beautiful things in life. Like the sound of raindrops tickling the roof during a thunderstorm. Or the feeling of sand between your toes at the beach. Little moments like those instantly uplift your mood.'
Beispielchat einer synthetischen Freundschaft über Replika, einem Anbieter für KI-Begleitungen. (Quelle: Greg Toppo, Fast Company 2024)

Auf der anderen Seite könnte KI aber auch soziales Miteinander unterstützen. Wenn KI-Systeme bei Routinearbeiten entlasten, kann mehr Zeit für zwischenmenschlichen Austausch entstehen. Im Bildungsbereich können KI-Systeme introvertierte oder sozial ängstliche Kinder unterstützen, beispielsweise wenn ein Referat oder ein englischer Dialog nicht vor der gesamten Klasse, sondern für einen KI-Tutor gehalten wird, der gezielte Rückmeldungen geben kann.

Wie es jetzt weitergeht

Wie sich unsere Arbeitswelt und unser Zusammenleben mit KI entwickeln wird, ist aktuell offen. Um eine positive Zukunft zu gestalten, ist es gerade jetzt wichtig, in der Politik, in Diskussionen auf lokaler Ebene, durch Betriebsräte im Unternehmen, durch Engagement in ehrenamtlichen Projekten oder durch die Umsetzung eigener Projekte eigene Visionen einzubringen und kritisch auf mögliche vielleicht nicht offensichtliche Gefahren hinzuweisen.

Umfrage zum Beitrag „Wie könnte sich unsere Gesellschaft mit KI entwickeln?"

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Die Umfrage dauert etwa 3 bis 5 Minuten und ist anonym. Ihre Daten werden vertraulich behandelt und nur für wissenschaftliche Zwecke verwendet.

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Der Beitrag wurde im Kontext des Verbundprojekts klaro!KI der Universität Würzburg und Universität Bamberg vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert.

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